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Familinengeschichte

Das Geschlecht Quensell

(Quelle: Die Sippe Steigleder - Bibliothek des Nieders. Landesvereins für Familienkunde e.V., Hannover)

"Es grüne die Tanne, es wachse das Erz, Gott schenke uns allen ein fröhliches Herz!"
Dieser alte Harzspruch muss der ... Sippe Quensell vorangestellt werden. Forstbeamte und Bergbaubeamte in Kgl. Hannov. Dienst waren jedenfalls zwei Jahrhunderte hindurch etwa bis zu Beginn des 17. Jahrhunderts die gesamte Sippe Quensell.

Das Geschlecht Quensell, Quentzal oder Quenzel und ähnlich geschrieben, ist sehr verbreitet und stammt vermutlich aus dem Mansfelder Gebirgskreis, wo es sich bis 1300 zurückverfolgen lässt. Alle Berufe sind vertreten, vom einfachsten Bauern und Handwerker bis zu berühmten Gelehrten und höchsten Staatsbeamten.

Der Name "Quensell" dürfte folgendermaßen zu erklären sein: "Quensel" oder "Quenzel" ist der eiserne Ring am Kübel des Bergmanns, woran das Seil befestigt wird. Auch der eiserne Haken, an dem die Bergmannslampe hängt, wird mit "Quense!" bezeichnet. Es ist das Wort wohl entstanden aus "Gewendsel", abgeleitet von "winden" gleichbedeutend mit "flechten".

Das Geschlecht Quensell ist bis etwa 1600 zurück erforscht. In dieser Zeit betrieben die ersten Vorfahren das Müllerhandwerk und waren Mühlenbesitzer in der Stadt Elbingerode im Harz, ferner in Hasselfelde, Königsrode, als Müller in Stiege, Strassberg, Zorge, Mins u.s.w.. Die Quensells haben jedenfalls weit und breit im Harz die Wassermühlen besessen. - Der älteste mit Namen bekannt gewordene Quensell ist "Henricus Quensell", der am 11.09.1221 in Nordhausen als Bürge genannt wird.

Wir ergänzen aus einem Artikel von Postinspektor a.D. Hugo Quenzel, Halle (Saale): >> Wann und wo ist der Name "Quensel" zuerst nachweisbar? Ich fand meinen Namen in einer Urkunde vom 11.09.1223. Sie ist im Auftrage von König Heinrich VII. unterschrieben, dem Sohne Kaiser Friedrich II. von Hohenstaufen, durch die der König die von den Reichsministerialen Gebr. Swikert und Konrad von Mulhusen erfolgte, erbliche Überlassung der von dem Reiche zu Lehen gehabten Mühle in Burriche an das Kloster zu Volkenrode genehmigt. Die Bürgen sind: Gerlacus de Buttingin, Heimradus de Bochmeneborch, Margadus dapifer de Anewilre, Heinricius de Bowmeneborch, Margadus dapifer de Anewilre ‚ Heinricius pincerna de Lutera, Albertus de Drolze, der Protonotar Heinrich VI. namens Ligelous und endlich als einziger mitten drin mit Vor- und Zunamen Heimericus Quensel! Dieser Namensahne ist ohne Zweifel ein angesehener Mann gewesen. War er ein Hofbeamter, war er etwa irgendwo in Thüringen Ratsherr oder Bürgermeister oder war er Bergherr ?...<<
Ende des Einschubs, wir setzen die Wiedergabe von "Das Geschlecht Quensell" fort:

Da die Kirchenbücher in Elbingerode erst 1661 beginnen, sind Forschungen vor dieser Zeit schwierig. Vermutlich ist wohl Wolf Quensell, verstorben vor 1620 in Elbingerode, als Stammvater unseres Geschlechts anzusehen....

Nunmehr lasse ich einige Erklärungen über die . . .Berufsbezeichnungen aus dem Forst- und Bergmannsberuf der damaligen Zeit folgen, die zum Verständnis notwendig sind: Bei den Forstbeamten unterscheidet man "reitende Förster" und "gehende Förster". Erstere entsprechen den heutigen Oberförstern bzw. Forstmeistern, waren also die im Rang höheren Beamten, letztere dagegen entsprachen den heutigen Revierförstern.

Bei den Bergbeamten unterschied man folgendermaßen: Man unterschied solche "von der Feder" und "vom Leder". Erstere waren Juristen, letztere Techniker. - Die Bergmeister waren die ersten oder obersten Beamten vom Leder, entsprechend dem heutigen Grubendirektor. Die Geschworenen waren die zweiten Beamten vom Leder und standen an der Spitze eines Reviers. Ihnen unterstanden wieder Steiger, das sind Kontrollbeamte und werden auch Einfahrer genannt. Die Schichtmeister sind Rechnungsführer und Vertreter der Gewerkschaften dem Staat gegenüber. - Die Berg- und Hüttenschreiber gehören der höheren Verwaltungslaufbahn an und sind, allerdings letztere nicht immer, rechtskundig. Der Fuchsschreiber war Hilfsbeamter des Pochwerkamtes und meist ohne juristische Vorbildung. - Außerdem gab es unter anderen besonders noch Knappschaftsschreiber, ferner Markscheider, das sind Geometer, Bergchirurgen für äußere Krankheiten und den Bergphysikus für innere Krankheiten. Endlich sei noch der Bergfactor genannt, der den Verkauf der gewonnen Erze vermittelte

...Die gesamte Sippe Quensell ist Evangelisch-lutherisch. - Die Wohnsitze sind die Harzstädte und zwar vor allem die Bergstädte Altenau, Clausthal, Zellerfeld, Elbingerode und weiter Ilsenburg, Herzberg a.M., Lautenthal u.s.w.

Wappenbeschreibung: In rotem, ungeteilten Schilde ein brauner (schwarzer) Baumstamm, von einem goldenen Pfeil durchbohrt.
Helmzier: Zwei braune (schwarze) Bärentatzen, dazwischen ein aufrecht ragender goldener Pfeil.
Wappenfarben: rot und gold. - XVIII. Jahrhundert.

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